Lichen simplex chronicus

Lichen simplex ist im Gegensatz zu Lichen sclerosus ein atopisches Ekzem, kann ohne Behandlung chronisch werden und ist heilbar.

Häufig tritt er bei Menschen auf, die eine Veranlagung zu Hauterkrankungen und/oder Allergien haben, wie z.B. Neurodermitis, allergischer Schnupfen oder allergisches Asthma. Lichen simplex kennzeichnet sich durch starken Juckreiz und löst dadurch ständiges Kratzen aus. Grundsätzlich kann er überall auf der Haut auftreten, wie auch um den Anus herum, oder bei Männer am Skrotum (Hodensack). Bei Frauen betrifft er typischerweise nicht die Vulva, meistens sind die großen Schamlippen eher betroffen als die kleinen.

Mögliche Auslöser sind übertriebene Hygiene, Waschmittel, Kleidung, Nahrungsmittel, etc..

Krankheitsauslösend ist das Kratzen, manchmal besteht eine Zuckerkrankheit oder eine andere Krankheit, sowie die Veranlagung zur Neurodermitis, die den Juckreiz fördern, das sollte abgeklärt werden. Durch das Kratzen wird die Haut an der Stelle dicker und der Juckreiz immer stärker.

Wichtig ist es, sich dieses Kreislaufs (die Katze beisst sich in den Schwanz) bewusst zu werden, das heißt der Automatismus, an der Stelle zu kratzen, sollte vermieden werden, ansonsten wir die Krankheit fortbestehen.

Therapie

Lichen simplex ist grundsätzlich heilbar. Als Behandlung wird über einige Wochen ein stark wirksames Kortison (Wirkstoffklasse III oder IV) aufgetragen und - das ist das Wichtigste - es sollte unbedingt nicht gekratzt werden. Klopfen auf die Haut ist erlaubt. Sobald der Juckreiz durch die Behandlung gebannt ist und die Haut wieder normal aussieht, kann die Kortisonsalbe langsam ausgeschlichen werden. Kortison darf nie von einem Tag auf den anderen abgesetzt werden, da es sonst zu einem Rückfall kommen kann. Meistens benötigt man letztendlich kein Kortison mehr. Falls erneut Juckreiz entsteht, ist zu empfehlen umgehend erneut etwas Kortison aufzutragen, so dass nicht gekratzt werden muss. Es ist darauf zu achten, dass die Haut nicht austrocknet (viel Fettpflege), zu viel Duschen und sich zu oft waschen, sowie der Gebrauch von Seife wirkt sich negativ aus. Der Genitalbereich, sowie der Bereich am Anus sollte ohnehin nie mit Seife, sondern ausschließlich mit klarem Wasser gewaschen werden. Es sollte auch kein feuchtes Toilettenpapier gebraucht werden. Das gilt für Frauen, Männer und Kinder.


 

 

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