Diskussion
Lichen sclerosus ist eine Erkrankung, die oft mit einer sog. Blickdiagnose/Sichtdiagnose erkannt werden kann. Die typischen Beschwerden und sichtbaren Veränderungen erlauben es dem erfahrenen Arzt auch ohne Biopsie eine Diagnose zu stellen.
Nichts desto trotz gibt es auch Gründe für eine Biopsie, die da z.B. sind:
- Keine Besserung der Symptome trotz Standardbehandlung
- Kein Ansprechen auf das Kortison
- Zur Sicherung der Diagnose, z.B. wenn der Arzt unsicher ist, das kommt vor, wenn die Erkrankung noch ganz am Anfang ist
- Immer bei Krebsverdacht
- Aus wissenschaftlichen Gründen (z.B. bei der Teilnahme an einer Studie)
Eine Biopsie sollte auf jeden Fall immer durch einen erfahrenen Arzt gemacht werden.
Einige Dinge sind dabei zu beachten:
- Lassen Sie sich die Gründe für die Biopsie immer vorher erklären
- Fragen sie nach, was für eine Biopsie gemacht werden soll. Es muss immer eine sog. Stanzbiopsie sein, die einen 3-5 mm großen Zylinder ausstanzt, keine Knipsbiopsie
- Lassen sie sich NIE ohne Betäubung biopsieren, es sei denn, die Biopsie wird mit einem neuartigen Injektionsinstrument gemacht, das mit Lufthochdruck arbeitet
- Die Biopsie wird erfahrungsgemäß am besten während eines Schubes durchgeführt, da dann besser lokalisiert werden kann, wo die Biopsie gemacht werden sollte. Wenn die Biopsie an einem falschen Ort entnommen wird (an einer Stelle, wo kein aktiver Lichen vorhanden ist), könnte es auch sein, dass das Resultat falsch negativ ausfällt
- Fragen Sie nach, in welches Labor die Hautprobe geschickt wird. Nicht alle Labors können zweifelsfrei einen Lichen sclerosus diagnostizieren
Sollten Sie ein unsicheres Resultat erhalten - meist sind dies Resultate mit dem Zusatz "lichenoid" oder "lichenähnlich", verlangen Sie, dass die Hautprobe noch an ein anderes Labor geschickt wird, um eine Zweitdiagnose einzuholen. Die Labors sind verpflichtet die Proben über mehrere Jahre aufzubewahren. Wir informieren Sie dazu gerne mit entsprechenden Adressen.